Patrozinium: St. Joseph (19. März) - Bistum Würzburg
Baugeschichte:
Die "weltliche" Aufgabe des Glockenläutens hatten in Schönderling jahrhundertelang einzelne Gehöfte inne, welche für diese Aufgabe von der Gemeinde eine Bezahlung erhielten. Erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts kam der Gedanke auf, man könne eine Kirche bauen und auf deren Turm die Gemeindeglocke unterbringen. Im Jahre 1895 stiftete eine im Dorf geborene Lehrerstochter 6000 Mark; das Geld sollte zur Erbauung einer Kirche Verwendung finden. Da die Zinsen aber einer überlebenden Schwester zufließen sollten, konnte das Geld nicht angegriffen werden. In der Inflation von 1923 blieben von dem Geld, das sich bis dahin auf 40000 Mark vermehrt hatte, nur noch 4000 Mark übrig. Doch der Gedanke des Kirchenbaues wurde nicht mehr aufgegeben. Nachdem mehrere Pläne bestellt und wieder verworfen worden waren, fertigte 1930 der Würzburger Architekt Eugen Altenhöfer einen Plan, der dann mit einigen Abänderungen ausgeführt wurde. Die Bauarbeiten übernahm Stefan Kronewald von Schondra. Die Sandsteine wurden in der Nähe des Dorfes gebrochen. Von Dekan Alfons Müller aus Oberbach wurde am 16. August 1931 der Grundstein gelegt.
Baubeschreibung und Ausstattung
Die Kirche ist in Nord-Süd-Richtung erbaut. Sie weist einen rechteckigen Grundriss auf, der Chor ist eingezogen. Links im Chor ist der Eingang zu einer geräumigen Sakristei, die quer zur Kirche angebaut ist und der auch ein Heizungsraum angeschlossen ist. Zwei langgezogene, schmale rundbogige Fenster und ein Rundfenster spenden auf jeder Seite des Langhauses Licht. Neben der Haupttüre im Norden gibt es noch eine einfache Rundbogentür unter dem östlichen Rundfenster. Auf dem nördlichen Dach sitzt ein Dachreiterturm, der zuerst das Gemeindeglöcklein, später zwei weitere Glocken aufnahm, weiche nach dem Kriegsverlust 1949 von der Firma Grüninger in Neu-Ulm ersetzt wurden.Am 23. Oktober 1932 wurde die Kirche vom Würzburger Bischof Matthias Ehrenfried zu Ehren des hl. Joseph eingeweiht. Erst im Laufe der nächsten Jahre wurde die Inneneinrichtung angeschafft. Der Hauptaltar bestand ursprünglich aus einem einfachen Aufbau mit Tabernakel an der Südwand, über dem ein Kreuz mit Strahlen an die Wand gemalt war. 1951 wurde auf den Tabernakel eine Figur gestellt; das ganze wurde von der Wand abgerückt. Auf die Wand über dem Altar malte der Künstler Carl Clobes aus Tückelhausen bei Frickenhausen die Hl. Familie auf der Flucht nach Ägypten- Unter einem ausladenden Baum sitzt die heilige Mutter, auf ihrem Schoß das Jesuskind. Links von ihr steht der hl. Joseph und hält die Hände schützend über beide, rechts steht der Esel, der zu zwei Vögeln hinabschaut. Das Fresko besitzt eine zurückhaltende Farbgebung. 1972 wurde der Altar als Freialtar in den Raum gerückt und der Tabernakel dazwischengeschoben. Gleichzeitig wurden die an der vorderen Langhauswand neben dem Rundbogen aufgestellten Seitenaltäre entfernt. Links war seit 1937 ein Altar mit einem an die Wand gemalten Marienbild, rechts einer mit dem Josephsbild platziert. 1972 wurden die Bilder übertüncht. Auf die linke Seite stellte man eine Barockmadonna mit einer Lilie in der Rechten und dem Kind mit Apfel in der Linken; sie stand ursprünglich in der Kirche von Schondra. Rechts befindet sich die Statue des Kirchenheiligen, des hl. Joseph, der die rechte Hand über das neben ihm stehende Jesuskind hält. Davor wurde ein moderner, vierkantiger Taufstein aufgestellt, in dessen Vorderseite ein Lamm eingemeißelt ist. 1962 wurden reliefartige Kreuzwegstationen in der Größe von etwa 50 x 50 cm von Bernhard Wohling aus Kevelaer erworben. 1989 wurde eine neue Orgel der Firma Norbert Krieger, Retzbach bei Karlstadt/Main, auf der rückwärtigen Empore eingebaut.
Kontakt:
Pfarramt Schondra
Am Kirchberg 3
97795 Schondra
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